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Vermeidung, Verwertung, Beseitigung – der richtige Umgang mit Abfall (Teil 2)
Was tun bei nicht-alltäglichen Abfallaufkommen?
Wie bereits an in Teil 1 unseres Beitrags erwähnt, macht nicht etwa der alltägliche Abfall den Großteil des insgesamt in Österreich generierten Abfallaufkommens aus, sondern sind diverse Bauarbeiten alleine für rund 72% des jährlich hierzulande entstehenden Abfalls verantwortlich. Eine gemäß der Abfallhierarchie maximal nachhaltige Entsorgungsstrategie der Abfälle, die bei solchen nicht-alltäglichen Arbeiten quasi immer entstehen, ist also hier nochmal um einiges wichtiger im Vergleich zu den Strategien für den Alltag. Trotzdem gilt generell: Egal ob Sie ein Haus neu bauen, Ihr bestehendes Haus umbauen, renovieren, sanieren oder auch einfach nur entrümpeln, ob Sie Ihren Garten umgestalten oder sonstige Arbeiten durchführen, eine gewisse Abfallmenge lässt sich im Regelfall nicht verhindern.
Abfallvermeidung bei Renovier- und Bauvorhaben - Mehr Planung, weniger Abfall
Während sich Abfall bei Bauarbeiten also nicht vollkommen vermeiden lässt, so kann die Menge des durch die Arbeit generierten Abfalls aber sehr wohl minimiert werden. Nötig ist hierzu in erster Linie eine möglichst genaue Planung im Vorfeld Ihres Projekts. Je effizienter die Planung vor Beginn des Renovier- oder Bauvorhabens, desto genauer können Sie einschätzen, welche Mengen an Ressourcen Sie für die Realisierung des Projekts benötigen werden. So lassen sich zumindest der verschwenderische Kauf und die Verwendung von überflüssigen Baustoffen, die nach der Fertigstellung übrig bleiben, bestmöglich vermeiden. Kurz gesagt, sollten Sie im Sinne der Abfallvermeidung für Ihr Vorhaben also wirklich nur die Ressourcen kaufen und verwenden, die Sie auf Basis der Projektplanung auch wirklich brauchen. Dies hilft nicht nur der Umwelt, sondern kann Ihnen auch eine beträchtliche Menge an Geld einsparen!
Was tun bei welchen Abfallarten?
Wo immer die Abfallvermeidung nicht klappt, so muss dieser wohl oder übel entsorgt werden. Wie die einzelnen Möglichkeiten einer nachhaltigen Abfallentsorgung im Sinne der Abfallhierarchie aussehen, hängt natürlich entscheidend davon ab, mit welchen Abfallarten Sie es bei bzw. nach Ihren Arbeiten zu tun haben. Folgende sechs Abfallarten können dabei besonders häufig vorkommen:
Altholz RICHTIG entsorgen
Altholz eignet sich oftmals sehr gut zur Wiederverwendung. So können Sie beispielsweise alte Holzmöbel verkaufen oder verschenken, statt diese einfach wegzuwerfen. Ansonsten besitzt Altholz aber auch einen großen Recycling-Wert (z.B. bei der Produktion von Spanplatten) und lässt sich alternativ ebenso gut energetisch verwerten. Nur in Fällen, in denen das Altholz einen Schadstoff (z.B. durch einen Anstrich) aufweist, gelingt manchmal weder die stoffliche noch die energetische Verwertung und das Altholz muss nachfolgend auf einer Deponie beseitigt werden.
Asbestzement SICHER entsorgen
Bei Asbestzement (auch als Eternit bekannt) handelt es sich um Produkte, die aus Zement und krebserregenden Asbest bestehen. Die Produktion und Verwendung des Asbestzements ist heute europaweit verboten, alter Asbestzement kann etwa bei Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten vorkommen. Eine Wiederverwendung kommt hierbei logischerweise nicht in Frage. Getrennt vom Asbest, kann der Zement aber durchaus einen gewissen Recycling-Wert aufweisen.
Bauschutt einfach entsorgen
Mit Bauschutt bzw. Baurestmassen werden alle mineralischen Abfälle beschrieben, die bei Bauarbeiten typischer entstehen können. Lässt sich Bauschutt nicht wiederverwenden, so kann er trotzdem einen hohen Recycling-Wert besitzen, z.B. als Sekundärrohstoff beim Straßenbau. Alternativ wird er verbrannt und so energetisch verwertet. Klappt auch dies nicht, so werden die mineralischen Baurestmassen entsprechend beseitigt und dauerhaft deponiert.
Baustellenabfall online entsorgen
Der Baustellenabfall beschreibt allgemein alle, sowohl die mineralischen, als auch die nicht-mineralischen Abfallstoffe, die typischerweise bei Bauarbeiten vorkommen. Baustellenabfall kann sich sehr oft zur Wiederverwendung eignen. Richtig sortiert, lassen sich die vielschichtigen Abfallstoffe auch gut stofflich verwerten bzw. recyceln. Auch eine energetische Verwertung ist je nach Stoff möglich. Nur relativ selten muss nicht-mineralischer Baustellenabfall beseitigt werden.
Grün- und Strauchschnitt zeitgerecht entsorgen
Ein Grün- und Strauchschnitt kann in erster Linie bei Gartenarbeiten entstehen und beschreibt allgemein alle natürlichen Abfälle, die durch Schnitte von Pflanzen aller Art zustande gekommen sind. Grünschnitte können, je nach Umgebung, oftmals einfach liegengelassen werden und so von Natur aus recycelt werden (z.B. als Lebensmittel für Bodenlebewesen). Aber auch ansonsten besitzt der Grünabfall einen überaus hohen Recycling-Wert. Auch die energetische Verwertung (z.B. Biostrom) spielt hierbei eine immer wichtigere Rolle.
Metalle und Schrott online entsorgen
Zu den Schrott- und Metallabfällen können sowohl Baustoffe, als auch Geräte dazugezählt werden. Gerade Gerätschaften (z.B. Haushaltselektronik) können sehr oft Wiederverwendung finden. Daneben besitzen Metallabfälle und Schrott aber auch einen (seit Jahrhunderten bekannten) extrem hohen Wert für die stoffliche Verwertung bzw. das Recycling (z.B. bei der Stahlproduktion). Die energetische Verwertung ist dagegen je nach Metall- bzw. Schrottart nicht immer möglich. Auch die Beseitigung vieler Metalle kann oftmals problematisch sein, womit die Bedeutung einer Wiederverwendung bzw. des Recyclings von Metallen und Schrott nochmals ansteigt.